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Reichsmark statt Euro: OeNB-Gouverneur wegen innovativer Geldpolitik gefeuert

Ab 1. Jänner 2020 wäre ein vollständiger Ersatz des Euro als Zahlungsmittel im gesamten Staatsgebiet durch eine neue Währung – Österreichische Reichsmark (ÖRM) – geplant gewesen, dazu kommt es jetzt aber überraschenderweise doch nicht mehr.

„In der Geldpolitik ist eines wichtig: Vertrauen, Konstanz, nur keine Überraschungen, das mag der Markt nicht!“. Diese Worte von OeNB-Gouverneur Robert Holzmann bei seiner Antrittsrede im September dieses Jahres erwiesen sich als geradezu prophetisch: Nur einen Tag nach seiner Ankündigung, einen radikalen Schwenk in der österreichischen Geldpolitik vorzunehmen, brachen die Kurse an der Wiener Börse dramatisch ein, eine rasch einberufene Sitzung des OeNB-Präsidiums unter Vorsitz des OeNB-Präsidenten Harald Mahrer brachte eine rasche Lösung: Robert Holzmann wird mit sofortiger Wirkung beurlaubt, Mahrer übernimmt interimistisch auch das Amt des Gouverneurs.

Doch was führte zu diesem raschen Ende der geldpolitischen Ära-Holzmann? Der OeNB-Gouverneur plante gemäß übereinstimmenden Meinungen aus seinem Umfeld den völligen Rückzug Österreichs aus der Europäischen Währungsunion bereits mit 1.1.2020. Als Ersatzwährung sollte eine neue starke Marke dienen, die ÖRM oder „Österreichische Reichsmark“. Damit sollte, ähnlich wie damals mit dem Schilling, ein Neuerstarken der Österreichischen Wirtschaft und der gesamten Österreichischen Nation einhergehen. Warum dieser innovative, wenn auch durchaus gewagte, Plan solch radikalen Konsequenten nach sich zog, kann sich Holzmann selbst nicht erklären. Direkt nach Bekanntwerden des Rücktritts gab er sich am Telefon überrascht. „Ähnlichkeiten mit der deutschen Reichsmark sind natürlich völlig absurd. Worum es mir eigentlich gegangen ist: Eine neue Geldmarke zu finden, mit hohem Wiedererkennungswert, und einem Image von Härte, Konstanz, Ausdauer. Und das wäre uns damit eindeutig gelungen.“ Kritik an den bekannt gewordenen darüber hinaus gehenden Plänen – Auflegen von so genannten „Mefo-Wechseln“, um das Budget des Bundesheeres aufzustocken, massive Landzukäufe vor allem in Osteuropa, staatliche Investitionen in Rüstungsunternehmen – und die Ähnlichkeiten mit der deutschen Geldpolitik 1933-38 will Holzmann absolut nicht gelten lassen: „Sehen Sie, man findet immer etwas zu kritisieren, wenn man Angst vor Veränderung und einem neuen Zeitalter hat. Ich bin mir sicher, mit dieser Geldpolitik wäre das Österreichische Volk in eine positive Richtung marschiert, Stichwort Vollbeschäftigung. Natürlich wären in weiterer Folge auch Opfer nötig gewesen. Aber zum Schutz unserer Kultur müssen wir bereit sein, für unsere Ideale einzustehen, und manchmal auch radikale Entscheidungen in Kauf zu nehmen. Nur so wird der Weg frei zu einer endgültigen Lösung der Beschäftigungsfrage!“

Interims-Präsident Mahrer war zu keiner Stellungnahme bereit. Rechnungsprüfer Mahrer, Chef des Betriebsrates Mahrer sowie Personalchef Mahrer kündigten bei Redaktionsschluss eine gemeinsame PK für Ende November an, um bereits einen Nachfolgekandidaten zu präsentieren. Gerüchten zufolge stünde Mahrer auch über die Zeit als Interims-Gouverneur hinaus zur Verfügung.

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