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„Eltern halten Ferienzeiten nicht ein!“: Lehrergewerkschaft legt sich beim „Home Schooling“ quer

„Vorschrift ist Vorschrift“: Diesen Grundsatz müssen in diesen Tagen viele Eltern, die neben dem Home Offe auch das Home Schooling meistern, erst lernen. Wie heute bekannt wurde, bereitet die Lehrergewerkschaft (GÖD) eine Klage aller Eltern vor, die illegaler Weise in den (Oster-)Ferien unterrichtet haben. Auch Übertretungen der täglich vorgeschriebenen Ruhezeiten sowie Verstöße gegen das Verbot der Wochenendarbeit wurden gemeldet, vereinzelt Elternteilen bereits angezeigt.

Auch das noch: Gestresste Eltern verstehen die Welt nicht mehr. Muss derzeit nicht nur die Doppelbelastung von Arbeit und Unterricht der Kinder in den eigenen vier Wänden geschupft werden, kommen jetzt auch noch rechtliche Schwierigkeiten auf sie zu. Wie die Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (GÖD) gestern in einer Pressekonferenz bekanntgegeben hat, werden ab sofort Verstöße gegen das Arbeitszeitgesetz strafrechtlich verfolgt. Darunter fallen nicht nur das Abhalten von Schulstunden in den eigentlich unterrichtsfreien Zeiten (zB Osterferien), sondern auch Verstöße gegen das Wochenendarbeitsverbot.

„Es kann nicht sein, dass wir in der Vergangenheit für die Rechte der Lehrerinnen und Lehrer gekämpft haben, und plötzlich werden diese Rechte von dahergelaufenen Möchtegern-Pädagogen mit den Füßen getreten!“ so Dr. Norbert Schnedl, ÖGB-Vize-Präsident und GÖD Vorsitzender. Man sei sich schon der Sondersituation der Eltern bewusst. Aber da gehe es auch um das Wohl aller Lehrerinnen und Lehrer, die derzeit ihren Beruf nicht ausüben dürfen. „Diese müssen wir schützen. Die psychische Belastung der Lehrpersonales ist derzeit enorm. Die unterwartete Freizeit sowie die nahenden Sommerferien erzeugen massiven psychischen Stress. Wie geht es weiter, erledige ich jetzt schon zu viel von den eigentlich für die Sommerferien geplanten privaten Projekten, was mach ich dann in den Sommerferien? Geht mir der Lesestoff aus? Dass alles erzeugt enormen Druck! Lesen die Zwangsbeurlaubten nun in den Medien, dass die Eltern von einem Tag auf den anderen ihre Jobs übernommen haben, kippt bei vielen die Stimmung in Richtung einer echten Depression.“ Hier sei die Gewerkschaft gefordert, um für rechtliche Rahmenbedingungen zu sorgen. Vor allem auch, um den Lehrerinnen und Lehrern zuhause zu signalisieren, „wir sind immer noch für euch da, keine Sorge, die Eltern sind eben NICHT die besseren Lehrer!“

Ein Konflikt mit den Elternvereinen ist vorprogrammiert. Beide Seiten rüsten juristisch bereits auf, um die jeweils andere Seite durch Klagen zuvorzukommen. Die Lehrergewerkschaft scheint hier jedoch mehr Erfahrung zu haben. Bereits kommende Woche sollen erste Strafen gegen als Lehrer tätige Eltern beschlossen und gerichtlich beanstandet werden. Insider sprechen von 1.500€ pro Unterrichtseinheit in der Ferienzeit, 700€ für eine Unterrichtseinheit am Wochenende, und Freiheitsstrafen bis zu drei Monaten für Verstöße gegen die Sommerferien. Angesichts dieser Strafdrohungen richtet GÖD-Vorsitzender Schnedl einen dringenden Appell an die Eltern: „Bitte haltet die rechtlichen Rahmenbedingungen ein. Wenn ihr 4 Stunden am Vormittag unterrichtet, dann macht danach 4 Stunden Pause, legt euch nieder, schlaft eine Runde, was auch immer. Genauso am Wochenende: Kein Unterricht, das heißt auch keine Kinderbetreuung! Macht einfach was euch gefällt, geht Wandern, Laufen, schaut euch TV-Serien an. Und für die Ferien rate ich euch dringend: Kauft euch ein paar dicke Bücher, legt euch in die Sonne und lest und faulenzt. Alles andere wäre gegen das Gesetz und wird von uns hart bestraft werden!“.

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