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„Blut Christi“ doch nicht virenfrei: Nach illegaler Ostermesse ganzes Dorf in Quarantäne

Paukenschlag am Osterwochenende: Ein kleines Dorf in NÖ musste am Ostermontag unter Quarantäne gestellt werden. In der Osternacht von Samstag auf Sonntag wurde allen Warnungen und Verboten zum Trotz eine illegale Ostermesse gefeiert. Dabei wurde auch Messwein („Blut Christi“) reihum ausgeschenkt. Hunderte bestätigte Corona-Infektionen waren die direkte Folge. Die umliegenden Krankenhäuser bereiten sich auf eine erhöhte Anzahl gläubiger Intensivpatienten vor.

Der Glaube versetzt Berge – so sagt man. In diesen Tagen ist man jedoch verleitet, den Zusatz „aber schützt nicht vor dem Coronavirus“ hinzuzufügen. Eine Dorfgemeinschaft im niederösterreichischen Mostviertel machte am Osterwochenende die Probe aufs Exempel. Wie Josef U., der Bürgermeister des Dorfes, am Telefon gegenüber der Redaktion bezeugte, plante man noch am Gründonnerstag, „die Empfehlungen der Regierung auf jeden Fall einzuhalten!“. Doch der in der Region als „rebellisch“ bekannte Dorfpfarrer wollte sich das Osterwunder nicht nehmen lassen. Mit Flugzetteln, die er am Karfreitag persönlich bei jedem Haushalt vorbeibrachte, organisierte er eine österliche Glaubensrebellion. Pünktlich zur Ostermesse am Samstagabend fanden sich dann auch die Mehrzahl der Dorfbewohner in der Kirche ein.

Doch ganz ohne Sicherheitsvorkehrungen wurde auch diese Messe nicht abgehalten. So versicherte der Pfarrer den anwesenden Bürgern, dass er „das Weihwasser doppelt geweiht hat, sicher ist sicher“. Weiters forderte er zu Beginn die gesamte Glaubensgemeinschaft auf, sich mittels einer dreifachen Bekreuzigung aller „negativen Viren“ zu entledigen. Trotz dieser Vorsichtsmaßnahmen kam es jedoch zur explosionsartigen Verbreitung des Coronavirus. Der offensichtliche Knackpunkt: Der Messwein.

Routinemäßig kam es auch bei dieser Messe zur „Wandlung“ von Wasser zu Wein. Nicht bedacht hatte man jedoch, dass der Pfarrer bereits vor der Messe vom Messwein kostete (Stichwort Qualitätskontrolle). Wie sich im Zuge der Quarantäne herausstellte, dürfte sich der Pfarrer aber bereits zwei Wochen zuvor bei einem Venedig-Urlaub mit dem Coronavirus angesteckt haben. Er avancierte damit zum Patient Zero, und gab das Virus, allen christlichen Abwehrmechanismen zum Trotz, an das gesamte Dorf weiter. Der Vatikan arbeitet bereits an Handlungsrichtlinien, um Vorfälle dieser Art in Zukunft zu verhindern. Zur Diskussion stehen derzeit das vorgeschriebene Öffnen des Messweins erst kurz vor der Messe, ein Extra-Rosenkranz vor dem Betreten einer Kirche, sowie neu formulierte Corona-Exorzismusrituale für den Hausgebrauch.

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