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Coronavirus kippt auch Hitler-Geburtstag (20.4.): Gasthaus in NÖ muss 700kg Eiernockerl vernichten

In NÖ werden Traditionen hochgehalten, so auch der Geburtstag von Adolf Hitler am 20. April. Doch heuer ist alles anders. Der Coronavirus zwingt die Absage aller gesellschaftlichen Ereignisse mindestens bis Ende Juni. So fällt auch diese „Geburtstagsparty“ aus. Besonders schade: Die Vorbereitungen liefen bereits auf Hochtouren, mehr als 700kg Eiernockerl müssen voraussichtlich vernichtet werden.

Ausnahmen gibt es derzeit leider nicht. In einem Land, dass bisher für die Kompromisse und Ausnahmeregelungen bekannt war, bringt Corona einiges durcheinander. So auch die Feierlichkeiten rund um die historische Figur des Adolf Hitlers. Muss sein politisches Wirken durchaus auch kritisch betrachtet werden, feiern Gasthäuser vor allem rund um Wels und Amstetten den Geburtstag des ehemaligen deutschen Feldherrn vor allem aus reiner Gewohnheit mit dem Servieren der damaligen Lieblingsspeise von Hitler: Eiernockerl. Vor allem ein Gasthaus in NÖ, bekannt für seine einschlägige Traditionspflege, hatte in Anbetracht des Erfolges der Hitler-Partys der vergangenen Jahre für heuer eine besonders große Party geplant. Leider umsonst.

Es ist schrecklich!“ so Adi Z., der Besitzer des Gasthauses, auf Anfrage. „Wir haben heuer mit mehr als 1.000 Besucher rund um den Geburtstag unseres Adolfs gerechnet. Bitte nicht falsch verstehen. Ich habe politisch absolut nix mit ihm am Hut. Aber aus touristischer Perspektive war der 20. April für uns immer das Top-Ereignis des Jahres, noch vor dem Feuerwehrfest und dem Heurigen der Landjugend. Wir haben uns schon vor über 10 Jahren auf diese Gästegruppe spezialisiert. Wir haben einige Flyer rund um Klubräume bekannter Skinheads verteilt, in diversen rechtslastigen Online-Publikationen ein paar Banner geschaltet, und natürlich waren wir in den Kasernen Gratis-Getränke-Coupons verteilt.“ So habe man über die Jahre einen gewissen Bekanntheitsgrad „in der Szene“ erlangen.

Doch im heurigen Jahr wird durch die Absage viel Aufbauarbeit zerstört. „Natürlich, die Szene ist ja schnelllebig. Wenn wir heuer keine Hitler-Party machen, wer weiß, was die ganzen Jungs dann machen. Aluhut-Camping, Chemtrail-Watching, Flat-Earth-Praying, was weiß ich wohin dann die Reise geht. Aber ohne uns. Wir haben schon zu viel investiert. Alleine die Dekoration, die Fahnen vom Dritten Reich, die Kriegsrelikte, unzählige Messer, Granaten, alte Uniformen – ja wohin sollen wir die den geben? Die Kosten würden uns doch nie wer ersetzen. Hier wäre die WKO gefragt!“.

Besonders schade sei es um die über 700kg Eiernockerl, die bereits fix und fertig im Kühlraum lagern. „Die werden den April nicht überstehen. Es ist eine Schande.“ Adi Z. überlegt nun, die Eiernockerl gratis an verurteilte Neo-Nazis zu liefern („die Namen kennen wir ja, die Szene ist überschaubar, man kennt sich!“), auch die Identitäre Bewegung sei sicher an einer Eiernockerl-Lieferung interessiert. Doch in die junge Szene sei man noch zu wenig vernetzt, man habe erst vor einem Monat eine Facebook-Seite erstellt, aber „Inschtakramm und Twitta kenn i nu gar ned, der Chef von den Identitären soll dort ja recht aktiv sein. Aber das interessiert mich eigentlich weniger!“. Man möchte jedoch die Krise nutzen, um sich mittels Online-Marketing-Kursen in diese Richtung fortzubilden. Denn in jeder Krise liegt auch eine Chance.

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